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Erster Entwurf

Hallo ihr Lieben!

Vielleicht habt ihr es gemerkt: Es ist in letzter Zeit etwas ruhig um mich geworden.

Das lag aber nicht daran, dass ich keine Lust mehr hatte oder ähnliches. Im Gegenteil: Ich habe in den letzten Wochen ganz viel geschrieben. Bei mir ist nämlich vor ein paar Wochen wohl tatsächlich der Knoten geplatzt. Dass der erste Entwurf des Romans nicht gleich das Gelbe vom Ei sein muss, war mir ja theoretisch schon klar. Aber so richtig beherzigt habe ich es nicht. Sprich: Mein innerer Kritiker war immer da und sagte ständig: „Willst du das jetzt ernsthaft so schreiben?“ oder „Nein, das ist definitiv nicht das Wort, das an dieser Stelle passt.“ Aber auf diese Weise kommt man nicht nur verdammt langsam voran, sondern unterbricht sich auch andauernd in seiner Kreativität. Wenn ich ständig über ein kleines Wörtchen nachdenke (und sei es an dieser Stelle noch so unpassend), dann vergesse ich womöglich den nächsten (wertvollen) kreativen Gedanken oder sogar die ganze nächste Szene oder eine bedeutsame Wendung.

Und seit ich endlich endlich endlich meinen inneren Kritiker ausgeschaltet hab, geht es teilweise wie von selbst. Gut, er ist natürlich nicht völlig ruhig. Ich gebe ihm zu Beginn der Schreibphase einen Kaffee und hoffe, dass er beschäftigt ist und brav bleibt, aber hin und wieder meldet er sich natürlich trotzdem, um seinen Senf dazuzugeben. Aber im Großen und Ganzen klappt es wirklich gut. Und ruckzuck schreibe ich plötzlich drei/vier Seiten runter und denke mir „Hui, wo kommen die denn jetzt her?“. Und das ist schön und total motivierend für die nächste Schreibphase.

Und was total erstaunlich ist: Plötzlich klappen auch die Szenen besser, vor denen ich Bammel hatte. Wenn ich mich nämlich mit freiem Kopf auf eine Szene einlasse und richtig tief einsteige, dann schreibt meine Protagonistin die Geschichte einfach ganz von alleine. Dann tippe ich die Sätze nur so runter und denke mir „Wow! Coole Idee! Das löst ja auch automatisch mein Problem mit Szene XY.“ Das ist so verdammt cool!

Und – da werden mir die Autoren unter euch zustimmen – es ist so schwer, das jemandem zu erklären, der das nicht schon selbst einmal erlebt hat. Denn es hat etwas Verrücktes, Freies, Übersinnliches – nennt es, wie ihr wollt. Aber der Text fließt dann einfach durch einen durch. Als wäre man nur ein Medium, das ausgesucht wurde, um alles aufzuschreiben.

Jedenfalls bin ich deswegen die letzten Wochen so gut vorangekommen, dass ich nächste Woche endlich mit meiner ersten Fassung komplett fertig sein sollte. Yay! 😊 Ich freu mich schon!

Wie ist das bei euch? Wie bleibt ihr im Schreibfluss? Und wie weit seid ihr schon?

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2 Kommentare

  1. Das mit dem Schreibfluss kenne ich. Es kommt einem so vor, als würden die Worte nur so aus den Fingern fließen. Das ist ein tolles Gefühl.
    Ich drück dir weiterhin die Daumen, dass es so läuft wie du es dir vorstellst.

    1. Finde ich auch. Das ist total magisch.
      Danke dir! Ich wünsche dir auch ganz viel Erfolg!

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